Das Verbandsgebiet
Verbandsgebiet des UV Mittelaller
Das Einzugsgebiet der Aller zwischen Müden (Aller) und der Stadt Celle umfasst eine Fläche von insgesamt 40.000 ha. Hier ist der UV Mittelaller für 18 Gewässer 2. Ordnung mit einer Gesamtlänge von rd. 130 km zuständig.
In Niedersachsen wird die Unterhaltung der Gewässer 2. Ordnung von insgesamt rd. 100 Unterhaltungsverbänden durchgeführt. Das Verbandsgebiet eines Unterhaltungsverbandes ist in der Anlage 4 - Verzeichnis der Unterhaltungsverbände zum Niedersächsischen Wassergesetz (NWG) beschrieben und definiert sich durch die Grenzen der jeweiligen Wasserscheiden der Bäche und Flüsse bzw. der Niederschlagsgebiete.
Eine Besonderheit ist, dass der Hauptlauf der Aller als Gewässer 2. Ordnung zum Gewässrnetz des UV Mittelaller zählt, aber durch das Land Niedersachsen bewirtschaftet und die Unterhaltung durch den Nds. Landesbetrieb für Wasser-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) durchgeführt wird.
Fließgewässer im Verbandsgebiet
Folgende Gewässer 2. Ordnung liegen im Verbandsgebiet und sind vom UV Mittelaller (ausgenommen die Aller) zu unterhalten:
Ahnsbecker Kanal | WK 17066 | Der Ahnsbecker Kanal ist stark begradigt ausgebaut und als künstliches Gewässer eingestuft. Verläuft auf rd. 7,5 km (2.O.) südlichwestlich von Ahnsbeck entlang des NSG "Allerdreckwiesen" und mündet westlich von Oppershausen ins Schwarzwasser. Inzwischen überwiegend sommertrocken. |
Aller | WK 17001 (Aller I) | Die Aller entspringt westlich von Magdeburg bei Seehausen und mündet nördlich von Verden in die Weser. Auf ihrem etwa 270 km langen Weg nach Nordwesten fällt sie von 170 m (NN) auf 10m (NN) ab. Zu den wichtigsten Nebenflüssen zählen Oker und Leine, welche einen Großteil des Harzes und des Harzvorlandes entwässern. Der Bereich der Mittelaller erstreckt sich von der Okermündung bei Müden (Aller) bis nach Celle und erfasst eine heutige Flusslänge von rund 28 km. Auf dieser Strecke ist der Unterhaltungsverband Mittelaller ein Gewässer 2. Ordnung un der UV Mittelaller unterhaltungspflichtig, hat per Gesetz (§67 Nds. Wassergesetz + Anlage 7) jedoch die Unterhaltungspflicht auf das Land Niedersachsen übertragen, so dass hier der NLWKN die Unterhaltungsarbeiten durchführt. Auf dieser Strecke hat die Mittelaller nur ein geringes Gefälle von nur rund 0,5 m/1.000 m. Umfangreich begradigt und ausgebaut in den 60er Jahren verläuft die Mittelaller heute nur noch leicht geschwungen in Richtung Nordwesten. Viele ehemalige Flussschleifen wurden vom Hauptlauf getrennt, sind als Altarme und Altwässer aber vielerorts noch in der Landschaft erkennbar. An drei Stellen ist der Lauf der Mittelaller durch den Bau der Wehranlagen „Langlingen“, „Oppershausen“ und „Osterloh“ treppenartig versetzt. Die Wehranlage Osterloh wurde durch den NLWKN im September 2021 durch den Anschluss des Altarms „Theewinkel“ wieder ökologisch angeschlossen. Die Mittelaller wird als erheblich verändertes Gewässer eingestuft. Unterhalb des Allerwehres in Celle ist die Aller ein Gewässer 1. Ordnung und Bundeswasserstraße. |
Clausengraben | --- | künstliches Gewässer, Länge rd. 2.5 km (2.O.), beginnt südlich von Hahnenhorn und mündet westlich von Hahnenhorn in den Wegeseitengraben. |
Flettmarscher Abzugsgraben | WK 17003 | Künstlich eingestuftes Gewässer; Länge knapp 10 km (2. O.); stark ausgebaut (Trapezprofil) und eingetieft und verockert; Vorfluter der intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen des Harsebruches; Fließt von Seershausen über Päse gen Norden und mündet bei Flettmar in die Aller. |
Großer Rübengraben | --- | Stark ausgebaut; verläuft auf rd. 3,5 km (2. O.) südlich von Hohne von Ost nach West und mündet an der Hohner Straße ins Schwarzwasser; Mündungsbereich weist strukturreichere Bereiche auf. |
Hahnenmoorgraben | WK 17006 | Auch HL1 genannt, künstlich eingestuftes Gewässer; Länge rd. 7,0 km (2. O.); Entspringt im Bereich Wilsche, als Gewässer 2. O. fließt der Hahnenmoorgraben nördich von Hahnenhorn in nordwestlicher Richtung und mündet im Bereich der Staatsforst Wienhausen ins Schwarzwasser. |
Langlinger Abzugsgraben | WK 17009 | Als künstliches Gewässer eingestuft, ausgebaut; verläuft auf rd. 2,5 km (2.O.) von der K51 südlich von Langlingen und mündet in den Wienhausener Mühlenkanal. |
Müdener Kanal | WK 17008 | Künstlich eingestuftes Gewässer; Länge rd. 10,0 km (2. O.); Als Besonderheit hat der Müdener Kanal seinen Beginn östlich der Oker und liegt somit auf einem kurzen Stück im Einzugsgebiet der Oker. Als ursprüngliches Bewässerungssystem erhält der Müdener Kanal sein Wasser über ein steuerbares Schütz aus der Oker oberhalb der Wehranlage bei Müden (Alle). Nach Dükerung des Allerverlaufes fließt der Müdener Kanal durch die Ortschaft Müden (Aller) und weiter in nordöstlicher Richtung durch Nienhof und mündet südlich von Nordburg in das Schwarzwasser. |
Osterbruchkanal | --- | ausgebautes Gewässer, erhält sein Wasser über ein Zulaubauwerk der Aller am Allerwehr Oppershausen. Hier dükert er das Schwarzwasser und verläuft anschließend in westlicher Richtung durch den Osterbruch, bis er nach rd. 8 km wieder in die Aller mündet. Ehemaliges Bewässerungssystem, der Zulauf in den Osterbruch wird über ein unterschlächtige Wehranlage in Oppershausen gesteuert. |
Pollhöfener Grenzgraben | WK 17065 | Als erheblich verändertes Gewässer eingestuft; Länge rd. 2,5 km (2.O.); Entspringt im Ahnsbruch südlich von Groß Oesingen und verläuft ab der Kreuzung der B4 als Gewässer 2.O. nördlich von Pollhöfen Richtung Wiehe. |
PQR-Graben | WK 17009 | Als künstliches Gewässer eingestuft, ausgebaut; verläuft auf rd. 4,2 km (2.O.) teils paralell zum Langlinger Abzugsgraben von der K51 südlich von Langlingen und mündet in den Wienhausener Mühlenkanal. |
Rohrbruchgraben | --- | Länge rd. 3 km (2. O.), stark ausgebautes Gewässer; Fließt überwiegend durch die Staatsforst Wienhausen südl. von Hohne und mündet nach Kreuzung der L283 südl. von Hohne ins Schwarzwasser. |
Schwarzwasser | WK 17004 + 17005 (Schwarzwasser I + II) | Das Schwarzwasser ist einer der großen Vorfluter im Verbandsgebiet; Als erheblich verändertes Gewässer eingestuft, beginnt das Schwarzwasser südlich der B244 bei Dedelstorf und fließt erst in südlicher, später in westlicher Richtung vorbei an Ummern, Hahnenhorn und Nordburg bis zum Allerwehr Oppershausen. Am sogenannten "Wasserkreuz" treffen sich die Aller, das Schwarzwasser sowie der Osterbruchkanal. Das Schwarzwasser ist hier über eine Wehranlage an das Unterwasser der Aller angeschlossen. Vor dem Ausbau der Aller in den 60er Jahren lag die Schwarzwassermündung rd. 2 km weiter stromauf. Die Wehranlage wird durch den NLWKN Süd gesteuert. In den Trockenjahren 2018-2022 fiel das Schwarzwasser imm wieder bereichsweise trocken, insbesondere im Bereich Hahnenhorn und Ummern. |
Vorwerker Bach | WK 17023 | Als erheblich verändertes Gewässer eingestuft, ausgebaut; verläuft auf rd. 7 km (2.O.) nördlich von Celle, beginnt im Bereich Scheuen und mündet im Stadtteil Klein Hehlen in die Aller. |
Wegeseitengraben | --- | Künstlich ausgebautes Gewässer, verläuft westlich von Hahnenhorn mündet nach rd. 2km (2.O.) in den Hahnenmoorgraben. |
Wiehe | WK 17064 | Die Wiehe ist neben dem Schwarzwasser mit rd. 20 km Länge (2.O.) ein weiterer großer Vorfluter im Verbandsgebiet. Sie entspringt im Landkreis Gifhorn südlich von Dedelstorf und fließt dann durch Groß Oesingen und Hohne, bevor auf Höhe des Naturschutzgebietes Müsse in das Schwarzwasser mündet. Die Wiehe ist als erheblich verändertes Gewässer eingestuft, hat aber auf Teilstrecken noch naturnahe Abschnitte. Teilweise liegen alte Gewässerstrukturen noch gut erkennbar nahe dem heutigen Verlauf. Auch die Wiehe ist in den Trockenjahren 2018-2022 immer wieder abschnittsweise trockengefallen, teils über mehrere Monate hinweg. |
Wienhausener Mühlenkanal (mit HW-Abschlag in Wienhausen) | WK 17009 | Der Wienhausener Mühlenkanal ist als künstliches Gewässer eingestuft; Über ihn wird im Bereich Langlingen nahe der Allerwehres Langlingen Wasser aus de Aller entnommen und über den Kanal geleitet. Früher diente es den zwei Mühlen in Wienhausen als Zulauf, heute ist nur noch eine Mühle im Ortskern erhalten. Das Wasser wird unterhalb von Wienhausen wieder in die Aller geleitet. Aufgrund seiner besonderen Gegebenheiten muss das Gewässer 1-2 jährlich gespült werden, um die Sedimente aus der Aller über den Hochwasserabschlag "Bockmaschschleuse" der Aller zuzuführen und die Anlandungen im Ortsbereich Wienhausen zu minimieren. Trotz des künstlichen Status ist der Mühlenkanal durchaus fischreich besiedelt. |
Zuggraben | --- | Stark ausgebautes Gewässer, entwässert intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen im Hahnenmoor. Länge rd. 3,5 km (2.O.), beginnt nördlich von Müden (Aller) und mündet in Nienhof in den Müdener Kanal. |
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Gewässern bzw. Wasserkörpern können Sie auf dem Umweltkartenserver des Landes Niedersachsen aufrufen.
(Hier im Menübereich z.B. das Thema Wasserrahmenrichtlinie > WRRL Grundlagendaten > Fließgewässer anwählen. Beim Klick auf das jeweilige Gewässer öffnet sich das Info-Fenster)